Besetzung:  Catherine Ann Irwin Janet Beveridge Bean David Wayne Gay Anna Krippenstapel Neal Argabright Morgan Geer

Freakwater

Welcome back, Freakwater! Eine der faszinierendsten Bands im Genre „Americana“, wie man heutzutage so sagt, also zwischen Folk, Songwriting und Roots, nach über zehn Jahren endlich wieder auf Europatournee!

„Sie waren schon Alternative Country, als Jeff Tweedy noch als Bassist im Frauenkleid in Belleville mit den Primitives ‚Gloria’ raushaute“, berichtet Jörg Feyer im „Rolling Stone“ und verweist auf die dreißigjährige Geschichte dieser Band von Janet Bean und Catherine Irwin, um festzustellen: „Doch immer noch stehen sie einzigartig da, unverkennbar gerade nach einer längeren Pause.“ Und als einzigartig galten Freakwater spätestens seit ihrem unvergessenen Album „Feels Like The Third Time“ (mit „My Old Drunk Friend“) von 1993.
Es spricht für ihren künstlerischen Anspruch, wenn Musiker*innen sich Verwertungszyklen verweigern, das ewige „Album-Tournee zum Album-neues Album-neue Tournee zum neuen Album“-Spiel der Kulturindustrie nicht mitmachen und genau dann neue Musik einspielen und auf Tour gehen, wenn diese Musik fertig ist, sozusagen gereift. Das kann dann schon mal sieben Jahre dauern wie im Falle von Tortoise, und das mag auch mal zehn Jahre dauern wie bei Freakwater, deren Protagonistinnen eben auch noch etwas anderes zu tun haben, vor allem: auch noch leben müssen und wollen, ein Leben leben, von dem sie dann umso spannender in neuen Songs zu erzählen haben. Sollte Musik nicht genau so betrieben werden?

Ihr neues Album „Scheherezade“ jedenfalls ist ein Traum, eine Perle im „dunkel leuchtenden Freakwater-Kosmos“ (Rolling Stone). Und es enthält Songs, wie sie sonst heutzutage höchstens noch von Bonnie ‚Prince’ Billy oder von Kurt Wagner geschrieben werden, wie etwa das ungeheure „Bolshevik And Bollweevil“, ein Country-Walzer in Zeitlupe, der „selbst den letzten aufrechten Cowboy auf einem Farm-Aid-Festival auf ein schluchzendes Häuflein Empathie reduzieren dürfte“. Bean und Irwin berichten von einem bösen Brief: „Come on home if you can find it, cause the farm is blown away“ – „Home“ existiert längst nicht mehr, das, wovon die Country-Industrie Amerikas so zuckersüß singen läßt, ist längst ein Fake. Und bei einer so großartigen Band wie Freakwater spürt man das nicht nur in den Texten, sondern eben auch in der Musik, „die Stimmen torkeln und tanzen umeinander, herb und süßlich zugleich“, das Torkeln, dieses Den-Boden-unter-den-Füßen-Verlieren ist in den Songs präsent, und gerade dadurch wird ihr „Folk“ zu einer der zeitgenössischsten Musiken, die man sich überhaupt vorstellen kann.

Musikalisch ist „Scheherezade“ eine vorsichtige und gleichzeitig selbstbewußte Weiterentwicklung. Man findet das Pure, Raue, diese intensive und einzigartige Schönheit ihrer frühen Alben, ebenso wie eine musikalische Öffnung, mitunter auch ein Wah-Wah-Gitarrensperrfeuer oder gar Anklänge an „The Band“. Freakwater sind jetzt zu sechst auf der Bühne, sie wollen diesen Sound, um das darstellen zu können, was ihnen am Herzen liegt. „Sich ihnen zu entziehen – unmöglich.“ (Jörg Feyer)

„Der Zusammenklang dieser beiden herrlichen Frauenstimmen ist unverkennbar Freakwater. Ein Anlaß zur Freude. Wie schön, daß es den beiden Interpretinnen nun schon 27 Jahre lang möglich ist, mit einer Musik ihr Auskommen zu finden, die so weit entfernt von allen Modernismen ist, wie man es sich nur vorstellen kann.“ („Berliner Zeitung“)

„‚Scheherezade’ is not only their most modern-sounding record, it might be their best since ‚Old Paint’.“ (Pitchfork)  

„Das Warten ist bekanntlich das Schwerste. ‚Scheherezade’ entlohnt reichlich.“ (Rolling Stone)